Gerold P.
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Wir besuchen seit vielen Jahren das Untertal, nicht nur den Hotspot Risachfall sondern auch die touristisch ruhigeren Bereiche. Im Juli 2019 wanderten wir von dem Ort Untertal entlang dem Talbach zur Gföllermühle und weiter bis zum Tettermoor. Dieser Teil des Untertals übertrifft mit seiner Schönheit den spektakulären Risachfall.
Umso größer war unsere Enttäuschung als wir heute, am 10. Mai 2021 den gleichen Weg wieder gehen wollten und den Weg entlang dem Talbach abgesperrt vorfanden. Wir gingen den Weg weiter oben am Hang wieder bis zum Tettermoor, besichtigten diesmal das hochinteressante Toteismoor und machen uns wieder an den Abstieg.
Als wir an die Gföllerbrücke über den Talbach kamen wies zu unserer Überraschung der Wegweiser Talabwärts nicht auf eine Sperre des links des Talbaches gelegenen Weges hin. Also schlugen wir den Weg Richtung Gföllermühle ein. Dort wo der Weg von der asphaltierten Straße abzweigt waren wir das erste Mal irritiert weil das Tor zugeschraubt war, allerdings kein Hinweis auf eine Sperre. Daher überwanden wir dieses Hindernis und standen einige Zeit später vor der abgesperrten Brücke über den Talbach. Hier war, soweit ich mich erinnere, ein Schild "gesperrt"oder so ähnlich angebracht, nachdem wir aber nicht mehr zurück gehen wollten und auch kein Betretungsverbot ersichtlich war überwanden wir diese und noch alle weiteren Sperren. Verständnis kann man aufbringen, wenn eine Sperre begründet ist (Bauarbeiten, Holzschlägerung und ähnliches) und ordentlich angeschrieben ist. In diesem Fall ist aber nichts angeschrieben und die mehrfache Verbarrikadierung des Weges ist eine eher bösartige und fragwürdige Maßnahme.
Kritik:
Ich weiß nicht welche Beweggründe die Verantwortlichen haben, dieses Landschafts- und Geschichtsjuwel mit der Gföllermühle sowie das Wegenetz derart verfallen zu lassen und dann noch in geradezu bösartiger Weise den Weg mit Stacheldraht und Ästen zu verbarrikadieren. Die angebotene Ausweichroute rechtfertigt jedenfalls nicht den Besuch dieses Teils des Untertals.
Ich habe auf Grund meiner heutigen Erfahrung fürs erste wohlwollende drei Sterne vergeben. Ich werde diesen Bereich weiter beobachten und meine Bewertung, sollte der ursprüngliche Wanderweg wieder hergestellt werden, nach oben korrigieren. Aber auch nach unten, wenn nichts passiert.
Update 06.05.2024:
Wir sind heute den gleichen Weg wieder gegangen. Fazit: An den Einschränkungen hat sich nichts geändert. Kurioserweise gibt es beim Parkplatz Ennsbrücke eine große Informationstafel auf welcher der alte (nicht mehr begehbare Weg) nach wie vor eingezeichnet ist (siehe Foto). Offensichtlich sind die Fremdenverkehrsverantwortlichen seit Jahren in einen tiefen Dornröschenschlaf verfallen. Sehr schade um dieses Naturjuwel! Ein weiterer Stern ist weg.